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 Performanceanalyse - Speicherprobleme - Teil 2

Performanceanalyse - Speicherprobleme - Teil 2

Gültig für: Windows 2000 | Windows XP | Server 2003 | Windows Vista | Server 2008 | Windows 7 | Windows 8 | Windows 10


Analyse von Speicherproblemen

Bei der Performance Analyse sollte generell immer mit der Analyse der Speicherauslastung begonnen werden. Der Grund liegt darin, dass sich Engpässe im Hauptspeicher auf andere Systembereiche auswirken können und dadurch auch dort zu Engpässen führen können. Meist haben aber Engpässe in anderen Bereichen keine Auswirkung auf den Arbeitsspeicher.

 

Ein Beispiel, um das zu verdeutlichen:

Ist zu wenig physischer Speicher vorhanden, führt das dazu, dass Daten ausgelagert werden müssen. Die zusätzliche Arbeit führt zu einer höheren Prozessorauslastung und natürlich zu einem verstärkten Festplattenzugriff. Falls man jetzt als Erstes nur die Festplattenzugriffe analysiert, kann man zum Schluss kommen, dass es hier einen Engpass gibt. Eine schnellere Festplatte würde aber nur das Symptom, nicht aber die Ursache, kurieren. Der Gewinn an Performance wäre nicht so groß als würde man den Arbeitsspeicher erweitern.

Erstanalyse mit dem Task-Manager

Ob Speicherprobleme vorliegen, kann schon grob mit dem Task-Manager ermittelt werden. Hier finden Sie auf dem Tabreiter "Systemleistung" die nötigen Informationen.

 

Die Informationen "Realer Speicher" und "Zugesicherter virtueller Speicher" geben hierfür wichtige Anhaltspunkte. Im Allgemeinen kann man sagen, dass im Idealfall der "Insgesamt" und "Maximalwert" bei "Zugesicherter virtueller Speicher" nicht viel größer sein sollte als der physikalische Hauptspeicher (Realer Speicher – Insgesamt). Zusätzlich sollte der verfügbare Hauptspeicher stets über 10 MByte liegen.

 

Windows lagert immer Informationen in den virtuellen Speicher aus, um Platz für Anwendungen zu schaffen (Teil des Kernel-Speichers und Speicherseiten, die länger nicht mehr benutzt wurden). Dadurch kann der tatsächlich benötigte Speicher ruhig über den vorhandenen Hauptspeicher liegen, ohne dass es zu verstärkten Auslagerungen kommt. Weiterhin sorgt Windows stets dafür, dass es immer verfügbaren physikalischen Speicher gibt. Erst wenn das System stark ausgelastet wird, wird dieser Wert entsprechend geringer.

 

Zusätzlich gibt es noch eine Abhängigkeit zwischen dem Systemcache und dem verfügbaren Speicher. Wenn der physikalische Speicher knapp wird, wird der Speicher für den Systemcache reduziert, was am Ende zu Performanceproblemen führt.

 

Mit diesen Informationen können Sie also schon Probleme beim Speichern mittels desTask-Managers erkennen.

 

Taskmanager - Systemleistung

 

Unter dem Tabreiter "Prozesse" finden Sie die Anwendungen, die den meisten Speicher benötigen. Hier sollten Sie über das Menü "Ansicht" -> "Spalten auswählen..." den Eintrag "Maximale Speichernutzung" hinzufügen. Anhand der Informationen "Speichernutzung" und "Maximale Speichernutzung" können Sie die Prozesse finden, die den meisten Speicher benutzen oder benutzt haben.

 

Analyse mit dem Systemmonitor

Für eine genauere Analyse (auch über einen längeren Zeitraum), müssen Sie letztendlich auf den sog. Systemmonitor zurückgreifen.

Um den Systemmonitor zu starten, gibt man einfach unter "Ausführen" perfmon.exe ein. Der Funktionsumfang lässt nahezu jede Kleinigkeit messen. Damit erhält man Konfigurationsmöglichkeiten in großer Vielfalt.

 

 

Für die Analyse des Speichers sind die folgenden Leistungsindikatoren interessant:

Datenobjekt "Speicher"

  • Cachebytes: Zeigt die Größe des Caches an. Dieser Wert verändert sich bei hoher Speicherauslastung.
  • Seiten/s: Dieser Wert gibt an, wie viele Seiten pro Sekunden vom physikalischen Hauptspeicher in die Auslagerungsdatei geschrieben oder ausgelesen werden. Bei dem Wert handelt es sich um eine der wichtigsten Informationen zur Speicheranalyse. Mit diesem Wert können Sie ermitteln, wie stark die Auslagerungsdatei verwendet wird.
  • Verfügbare Bytes: Gibt die verfügbaren Bytes an, die von Programmen verwendet (reserviert) werden können.
  • Zugesicherte Bytes: Dieser Speicher wurde für Programme reserviert (zugesichert). Der Speicher muss nicht zwingend von den Programmen benutzt werden bzw. wird erst später vom Programm benötigt.
  • Zusagegrenze: Dieser Wert gibt den maximalen Speicher an, der zugesichert werden kann. Hier können nur Veränderungen beobachtet werden. Jedesmal, wenn sich der Wert vergrößert, wird die Auslagerungsdatei entsprechend vergrößert. Das kann dazu führen, dass die Auslagerungsdatei nicht mehr in zusammenhängenden Bereichen auf der Festplatte angelegt wird, was dazu führt, dass die Performance sinkt. Sie sollten die Auslagerungsdatei immer so groß wählen, dass dieser Wert nicht verändert werden muss. Der Wert für die Zusagegrenze sollte immer stabil bleiben.

Datenobjekt "Auslagerungsdatei"

  • Belegung (%): Dieser Wert zeigt an, wie stark die Auslagerungsdatei benutzt wird.

Datenobjekt "Prozess"

Hier müssen Sie jeweils zum Leistungsindikator den entsprechenden Prozess auswählen der überwacht werden soll. Es werden in der Auswahl nur aktuell laufenden Prozesse angezeigt.

  • Arbeitsseiten: Der Wert gibt an, wie viele Arbeitsseiten von einem Prozess belegt werden. Das ist der Speichebedarf, der von der Anwendung benutzt wird. Die Angabe erfolgt in Byte.
  • Arbeitsseiten (max.): Gibt die maximale Speicherbelegung des Prozesses an.
  • Auslagerungsdatei (Bytes): Gibt an, wie viele Bytes der Anwendung gerade ausgelagert sind.
  • Auslagerungsdatei (max. Bytes): Gibt die maximale Größe an, die jemals für die Anwendung ausgelagert wurden.
  • Private Bytes: Zeigt an, wie viele Bytes der Prozess für die eigene Nutzung reserviert hat und die nicht mit anderen Prozessen geteilt werden. Dieser Wert ist ein guter Indikator für die tatsächliche Belastung des Systems

Was kann man gegen knappen Speicher tun?

Wenn Sie feststellen, dass der Speicher nicht ausreicht, können Sie die Situation mit den folgenden Aktionen verbessern:

  • Handelt es sich um Server, besteht die Möglichkeit, Aufgaben auf andere Systeme zu verteilen. Gerade wenn mehrere unterschiedliche Serveranwendungen auf einen System laufen.
  • Sie können den Hauptspeicher erweitern. Hier sollten Sie aber auch beachten, ob das Betriebssystem die Größe des Arbeitsspeicher wirklich unterstützt. So können z.B. Windows XP und Windows Vista in der 32 Bit-Version nur maximal 3 GByte Arbeitsspeicher verwalten. Bei mehr Speicherbedarf muss dann die 64-Bit-Version eingesetzt werden, die aber zur Zeit noch nicht von allen Anwendungen und Treibern unterstützt werden.
  • Sie können den Speicherbedarf reduzieren. Dafür sollten Sie nachschauen, welche Dienste Sie nicht benötigen und entsprechend abschalten können (siehe dazu Tipp "Windows Dienste: Allgemeine Informationen").

Siehe auch Tipp:

 


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