Konfiguration des Windows DOS -Modus

Gültig für: Windows 95 | Windows 98 | Windows ME

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Der einfache Weg

von Jeff Asselin und Greg Fahey, übersetzt von Jürgen Vetter

 

Ich muss vorwegnehmen, es handelt sich nicht um eine 1:1 Übersetzung. Die Originaldatei ist in englisch und zahlreich illustriert im Winword-Format. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Windows 95 Registry Techletter. Es wäre schön, wenn jemand hin und wieder bei Microsoft auf den WEB-Seiten oder CompuServe-Seiten gucken könnte und solche Tipps veröffentlicht.

 

Das Problem:

Windows 95 schlägt oft vor, ein DOS Programm, z.B. ein Spiel, im DOS -Modus laufen zu lassen. Doch das kann ein Problem werden, wenn man weder die Maus noch das CDROM-Laufwerk zur Verfügung hat. Dann ist es oft sehr aufwändig manuell die notwendige AUTOEXEC.BAT und CONFIG.SYS für das jeweilige Programm zu erstellen.

 

Die Lösung:

SDAM Automatisierung.

Man kann dieses Utility der Windows 95-Registry nutzen, um automatisch die DOS -Session (SDAM) AUTOEXEC.BAT und CONFIG.SYS zu erstellen. Dieses Dokument beschreibt die notwendigen Anpassungen um diese Lösung zu nutzen.

 

Vor dem Start:

Da die Windows 95-Registry geändert wird, Grundsätzlich vor jeder Änderung ein Backup der Registry machen.

Anm.: Das geht mit dem Emergency Recovery Tool von der Windows 95 CD.

 

Die Windows 95 Registry besteht aus der SYSTEM.DAT und USER.DAT. Diese Dateien haben die Attribute SYSTEM, HIDDEN, READONLY und befinden sich im Windows-Verzeichnis.

 

Man muss eine Kopie dieser Dateien an einem sicheren Platz (Disketten, andere Festplatte usw.) durchführen, damit man diese wieder nutzen kann, falls etwas schief geht.

 

Schritt 1 - Registry Editor starten:

Der Registry Editor befindet sich im Windows-Verzeichnis und heißt: REGEDIT.EXE. Am einfachsten ruft man den Explorer auf und startet den Editor von hier, wenn er nicht sowieso bereits im Startmenü untergebracht wurde.

 

Starten Sie den Registryeditor und ändern Sie in der Registry die Einträge wie beschrieben ab. Beachten Sie dazu bitte folgende Punkte: Aufbau der Registrydatenbank Wichtige Hinweise (Informationen zum Sichern der Registrydatenbank) Unterschiede zwischen Regedit und Regedt32 Aufrufen von REGEDIT.EXE (alle Betriebssysteme) oder REGEDT32.EXE (nur Windows NT/2000)   Wenn der Pfad zum Schlüssel nicht vorhanden ist, müssen Sie die nötigen Schlüssel selber hinzufügen. Rechtsklick auf den letzten Schlüssel (links im Tree) aus dem Kontextmenü "Neu" -> "Schlüssel" auswählen, und die fehlenden Schlüssel mit den angegebenen Namen anlegen.

 

 

Schritt 2 - Registry Einträge:

Sobald der Registry-Editor gestartet ist, öffnet man einen Schlüssel (Anm.: Die Registrydatenbank ist hierarchisch angeordnet und man nennt die einzelnen Komponenten Schlüssel = KEY) wie ein Verzeichnis vom Explorer. Wenn man also die linke Maustaste auf einen Schlüssel drückt, erhält man die Einträge zum jeweiligen Schlüssel.

 

Es gibt drei unterschiedliche Typen von Einträgen:

• STRING
• BINÄR
• DOPPELWÖRTER (hex. oder dez. Darstellung)

 

Um einen neuen Schlüssel oder einen neuen Eintrag/Wert eines Schlüssels anzulegen, drückt man die rechte Maustaste auf dem Schlüssel, der geändert werden soll. Danach wählt man einen der drei Typen.

 

Die aktuellen SDAM Einträge:

Die aktuellen Einträge findet man unter :

HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\ Microsoft\ Windows\ CurrentVersion\ MS-DOS Options

 

Man kommt dort ganz einfach hin: BEARBEITEN\SUCHEN\MSDOS -Options

 

Öffnet man den Schlüssel, findet man dort:

(Standard) [Wert nicht gesetzt]

 

Unter diesem Hauptschlüssel findet man weitere Schlüssel. Die Bezeichnung selber ist nicht wichtig, außer die für den EMS-Schlüssel. Alle anderen Bezeichnungen können editiert werden.

 

Wenn die SDAM Session gesetzt wird sieht man den Datenwert des Eintrags, nicht die Bezeichnung des Schlüssels.

 

An dieser Stelle kann man eine beliebige Anzahl an Schlüsseln hinzufügen. Keinesfalls sollte man jedoch einen Schlüssel entfernen. Es ist besser einen Schlüssel zu deaktivieren. Um einen Schlüssel zu deaktivieren, wird einfach der Binärwert "Flags" auf 00 00 00 00 gesetzt.

 

Beispiel:

Unter dem Schlüssel: HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\ Microsoft\ Windows\ CurrentVersion\ MS-DOS Options findenSie folgende weitere Schlüssel:

 

• CD-ROM
• DOS key
• DOS Settings
• EMS
• Himem
• VESA
  Wenn Sie diesen Eintrag deaktivieren wollen, dann setzen Sie den Wert "FLAGS" auf "00 00 00 00"

 

CDROM:

Wenn man mit der Maus auf den Schlüssel CD-ROM geht und diesen mit der linken Maustaste anklickt, sieht man folgendes:

Links: CD-ROM

Rechts:

Name	Wert
(Standard)	CD-ROM
Flags	00 00 00 00
Order	00 00 00 17
StdOption	04 00 00 00
TipText	Ermöglicht Programmen von MS-DOS den direkten Zugriff auf CD-ROM-Laufwerke

 

Doch bei diesem Schlüssel fehlen Einträge, so dass man nicht auf ein CDROM zugreifen kann, wenn man in einer SDAM-Session ist. An dieser Stelle wird dann die SDAM-Automatik demonstriert.

 

Tabelle der möglichen Einträge für MS-DOS -Options SDAM Schlüssel:

Name	Typ	Data
(Standard)	String	Textbeschreibung, die der Benutzer sieht
AUTOEXEC.BAT	String	Beschreibt, welche AUTOEXEC-Befehle gestartet werden
CONFIG.SYS	String	Beschreibt, welche CONFIG-SYS-Befehle gestartet werden
FLAGS	BINÄR	Wichtigster Bestandteil Es kann vorkommen, dass der Schlüssel einen Doppelwort Dialog zeigt. In diesem Fall: Schlüssel löschen und einen neuen mit BINÄR, FLAGS (wie hier) anlegen. 00 00 00 00 Der Benutzer sieht den Schlüssel nicht Der Schlüssel wird nicht benutzt 07 00 00 00 Der Benutzer sieht den Schlüssel nicht Der Schlüssel wird automatisch benutzt 02 00 00 00 Der Benutzer sieht den Schlüssel Der Schlüssel kann ausgewählt werden 1b 00 00 00 Der Benutzer sieht den Schlüssel Der Schlüssel wird aber auch als Default selektiert
ORDER	BINÄR	Legt fest, in welcher Reihenfolge in der AUTOEXEC.BAT oder CONFIG.SYS der Schlüssel erscheint. Die meisten Einträge sollten den Schlüssel 00 00 00 12 oder 00 00 00 13, mit Ausnahme von MEMORY MANAGERN, 00 00 00 09 oder 00 00 00 10, haben. Wenn ein Eintrag einen anderen in Abhängigkeit benötigt, muss man dafür selber sorgen.
StdOption	BINÄR	Windows 95 intern
TipText	STRING	Dieser Text wird am unteren Enden des Schirms angezeigt, wenn der Schlüssel ausgewählt wird.

 

Der wichtigste Einzelschlüssel bei MS-DOS Option ist der EMS-Schlüssel. Dieser Schlüssel sagt Windows ob oder ob nicht EMS386.EXE in der SDAM-Session geladen wird. niemals sollte ein anderer Eintrag, mit Ausnahme des CONFIG.SYS-Eintrags, hier geändert werden.

 

Man kann weitere Einträge zum EMS-Schlüssel hinzufügen. Möglich bei EMM386 sind RAM oder HIGHSCAN als Parameter.

 

Ein Problem mit der Defaulteinstellung in Windows 95 für diesen Eintrag ist, dass irgendein DEVICEHIGH oder LOADHIGH-Befehl entfernt wird, wenn EMS nicht aktiviert ist. Das ist soweit ok, wenn man den Standard EMM386 ohne DEVICEHIGH oder LOADHIGH verwendet.

 

Wenn man jedoch DEVICEHIGH oder LOADHIGH mit anderen Speichermanagern, wie QEMM verwenden will, ist es notwendig, den CONFIG.SYS Eintrag im EMS-Schlüssel zu löschen. Windows 95 nimmt nach wie vor an, EMS ist aktiviert, doch EMM386.EXE wird nicht geladen. Eine komplette Beschreibung dieser Funktionalität findet man am Ende dieses Textes.

 

Wenn eine SDAM Session mehrere AUTOEXEC.BAT Einträge benötigt, z.B. StartenET Zuweisungen oder Soundkarten Befehle, kann eine BATCH-DATEI mit diesen Befehlen erzeugt werden, die dann via CALL, z.B. C:\...\DATEI.BAT von einem einzelnem AUTOEXEC.BAT Eintrag aufgerufen wird.

 

Selbstverständlich kann man auch mehrere AUTOEXEC.BAT Schlüssel erzeugen. Doch es ist einfacher, dies nur mit einem Schlüssel zu machen.

 

Die Batch-Datei kann selbstverständlich irgendwo im System gespeichert werden. Allerdings muss immer der komplette Pfad im Schlüssel angegeben werden.

 

Wenn mehrere CONFIG.SYS Einträge benötigt werden, hat man nur die Chance auch mehrere Einträge hier zu erzeugen. Die Möglichkeit über eine BATCH-Datei besteht nicht.

 

Außerdem sollte man bedenken, dass Umgebungsvariablen nicht definiert werden müssen, die sowieso in der Windows Session aktiv sind. Diese werden an die SDAM-Session einfach vererbt.

 

Beispiel:

Wichtig! Das folgende Beispiel muss an das jeweilige System angepasst werden.

 

Beispiel 1 - CDROM-Laufwerk aktivieren

Das Geheimnis des CDROM-Supports in einer SDAM-Session ist das Hinzufügen der jeweiligen CONFIG.SYS und AUTOEXEC.BAT Einträge in den MS-DOS Options. Im Beispiel wird ein NEC CDR-84J CDROM Laufwerk an einem Adaptec AIC 6260 SCSI Adapter verwendet. Es werden folgende Einträge benötigt:

 

AUTOEXEC.BAT:

=== Hier schneiden ===

LH C:\WINDOWS\COMMAND\MSCDEX.EXE /D:ASPICD0 /E /M:12 

CONFIG.SYS:

DEVICEHIGH=%WINDIR%\EMM386.EXE RAM

DEVICEHIGH=C:\ASW410\ASWCDNEC.SYS /D:ASPICD0 /NORST

=== Hier schneiden ===

 

außerdem braucht der Hostadapter noch:

 

CONFIG.SYS:

=== Hier schneiden ===

DEVICEHIGH=C:\ASPI2DOS .SYS /Z /U-

=== Hier schneiden ===

 

Dies sind die Befehle für den RealMode, der in einer SDAM-Session verwendet wird. Ferner wird in diesem Beispiel der Parameter RAM bei EMM verwendet, um den konventionellen Speicher zu optimieren.

 

Jedes CDROM hat eine andere Konfiguration. Dies ist nur ein Beispiel für das NEC Laufwerk.

 

Am einfachsten findet man die CDROM-Konfiguration für sein System, indem man sich die alte DOS 6.x Konfiguration ansieht.

 

Nun geht es los!

• 2 Schlüssel einfügen
• 1 Schlüssel ändern

SCSI-Adapter-Schlüssel hinzufügen:

Unter dem Schlüssel: HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\ Microsoft\ Windows\ CurrentVersion\ MS-DOS Options\ CD-Rom\ legen Sie den Schlüssel "SCSI-Adapter" an und weisen dort folgende Werte zu:

 

Name	Wert
(Standard)	SCSI-Adapter
CONFIG.SYS	DEVICEHIGH=C:\ASPI2DOS .SYS /Z /U
FLAGS	02 00 00 00
ORDER	00 00 00 16
STDOPTION	04 00 00 00
TipText	Erlaubt CDROM-Zugriff in MSDOS

 

Unter dem Schlüssel: HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\ Microsoft\ Windows\ CurrentVersion\ MS-DOS Options\ CD-Rom\ legen Sie den Schlüssel "REALCD-ROM" an und weisen dort folgende Werte zu:

 

Name	Wert
(Standard)	Real-CD-ROM
AUTOEXEC.BAT	LH C:\WINDOWS\COMMAND\MSCDEX /D:ASPICD0 /E /M:12
CONFIG.SYS	DEVICEHIGH=C:\ASW410\ASWCDNEC.SYS /D:ASPICD0 /NORST
FLAGS	02 00 00 00
ORDER	00 00 00 17
STDOPTION	04 00 00 00
TipText	MS DOS realmode CDROM Zugriff

 

EMS-Änderung:

Unter dem Schlüssel: HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\ Microsoft\ Windows\ CurrentVersion\ MS-DOS Options\ CD-Rom\ legen Sie den Schlüssel "EMS" an und weisen dort folgende Werte zu:

 

Name	Wert
CONFIG.SYS	DEVICEHIGH=%WINDIR%\EMM386.EXE RAM

 

so sieht der Schlüssel nun wie folgt aus:

Name	Wert
(Standard)	Expanded Memory (EMS)
CONFIG.SYS	DEVICEHIGH=%WINDIR%\EMM386.EXE RAM
FLAGS	1b 00 00 00
ORDER	00 00 00 11
STDOPTION	02 00 00 00
TipText	Lädt EMS Treiber für Expanded Memory und UPPER Memory

 

Beispiel 2 Maustreiber-Unterstützung:

• 2 Einträge müssen beim Maus-Schlüssel geändert werden.

AUTOEXEC.BAT hinzufügen, FLAG ändern, damit Maus als Default zur Verfügung steht.

 

Unter dem Schlüssel: HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\ Microsoft\ Windows\ CurrentVersion\ MS-DOS Options\ CD-Rom\ legen Sie den Schlüssel "MOUSE" an und weisen dort folgende Werte zu:

 

Name	Wert
(Standard)	MOUSE
AUTOEXEC.BAT	LH C:\DOS \MOUSE.COM
FLAGS	1b 00 00 00
ORDER	00 00 00 12
STDOPTION	01 00 00 00
TipText	Ermöglicht die MAUS unter MS-DOS

 

Der Pfad und der Programmname kann bei jedem natürlich anders sein (AUTOEXEC.BAT Eintrag).

 

Beispiel 3 QEMM statt EMM386 nutzen:

Es ist nicht schwer, QEMM statt EMM zu verwenden, doch nach der Änderung in der Registry sollte man QEMM Optimize starten.

 

Die Schritte:

1. Löschen des CONFIG.SYS Eintrages im EMS Schlüssel. Das deaktiviert EMM386.EXE, aber man kann noch DEVICEHIGH und / oder LOADHIGH verwenden. Man kann die Flags noch auf 07 00 00 00 ändern, so dass man diesen Eintrag gar nicht sieht.
2. FLAGS beim HIMEM Schlüssel auf 00 00 00 00 setzen.
3. QEMM installieren:

 

Name	Wert
(Standard)	Qemm
CONFIG.SYS	Device=C:\QEMM\QEMM386.SYS RAM
FLAGS	1b 00 00 00
ORDER	00 00 00 09
TipText	QEMM Speichermanager wird aktiviert

 

Beispiel 4 internationales Tastaturlayout verwenden:

Wer nicht das US-Keyboard verwenden will (wer will das schon :-)), geht so vor:

 

Unter dem Schlüssel: HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\ Microsoft\ Windows\ CurrentVersion\ MS-DOS Options\ CD-Rom\ legen Sie den Schlüssel "KEYBOARD" an und weisen dort folgende Werte zu:

 

Name	Wert
(Standard)	KEYBOARD TSR
AUTOEXEC.BAT	lh keyb UK,%WIN%\COMMAND \KEYBOARD.SYS
FLAGS	02 00 00 00
ORDER	00 00 00 20
TipText	Englische Tastatur aktiviert

 

Wir als deutsche Nutzer tragen natürlich KEYB GR statt KEYB UK ein!

 

Das Ergebnis der Bemühungen:

Wenn man nun eine Anwendung für die SDAM-Session (MS-DOS -Modus) konfigurieren will, bekommt man weit mehr als bisher zur Auswahl angeboten. Nämlich alle Erweiterungen, die wir vorgenommen haben.

 

Das Ganze kann nun so aussehen, dass man einfach weitere Kontrollkästchen angeboten bekommt:

X QEMM

X EMS

X MOUSE

_ DISK CACHE

_ MS-DOS Command Line Editor (DOS KEY)

_ Direct Disk Access

_ SCSI-Adapter

_ READCD-ROM

 

Wenn dann der Hinweis kommt:

Any Data currently entered for CONFIG.SYS and AUTOEXEC.BAT will be replaced by the new configuration you select. DO you want to continue=drückt man einfach auf JA

(Anm.: Habe den Text einmal nicht übersetzt)

 

Ergänzung: Diese Einstellungen kann man ebenfalls mit dem Programm DOS WZCFG.EXE (MS-DOS Mode Wizard Customization) aus den KernelToys von Microsoft vornehmen.

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